Zwölfmalgreien oder Zollstange
"An der Zollstange" hieß früher die Gegend östlich von der Bozner Altstadt, zwischen Batzenhäusl und Bahnhof auf der einen Seite und der Talstation der Rittner Seilbahn sowie dem Beginn der Rentschner Straße auf der anderen Seite.
Um 1825 wurde der stadtnahe Teil der "Zollstange" nur mehr den Bereich des heutigen Zwölfmalgreiner Platzes, der Brennerstraße und der Zwölfmalgreiner Straße.
Schon im frühen 19. Jahrhundert kam für den Bereich des Viertels "Zollstange" auch die heutige allgemein gebräuchliche Bezeichnung "Zwölfsmalgreien" auf, obwohl "Zwölfsmalgreien" eigentlich der Name der ganzen Landgemeinde östlich von Bozen war, von welcher die Zollstange" oder "Zwölfmalgreien" nur ein kleiner Teil war.
Seit dem 1. Jänner 1911 sind Bozen und Zwölfmalgreien eine gemeinsame Großgemeinde. Um den Zusammenschluss "Groß-Bozens" auch verkehrstechnisch zu bewältigen, wurde die neue Julius-Perathoner-Straße (heutige Piavestraße) mit dem großen Torbogen am Amonn-Haus angelegt. Es war das sinnfällige Zeichen des Expansionswillens der aufstrebenden Stadt Bozen, die in den Jahren der Gründerzeit vor dem Ersten Weltkrieg einen regelrechten Bauboom und ein nachhaltiges demografisches Wachstum erlebte.
Die baulichen Zeichen dieses Anbruchs der Moderne waren die zahlreichen Schulneubauten und das Stadtmuseum, die Elektrizitätswerke, das neue Rathaus und die öffentlichen Verkehrsverbindungen innerhalb und außerhalb der Stadt (Rittner und Kohlerer Bahn).