Musterplatz in Bozen
Der Musterplatz erhielt seinen Namen vom lateinischen "mostratio": Zurschaustellung. Hier waren nämlich anlässlich der Bozner Messen die sperrigen Waren ausgestellt, die im Merkantilgebäude keinen Platz fanden.
Palais Pock
Das Palais Pock (Kaiserkrone) am Musterplatz war die Satdtresidenz eines Bozner Kaufmannes, der alles andere als bescheiden und in den Augen seiner Zeitgenossen ein Kriegsgewinnler war. Zu seinen Glanzzeiten befand sich im Palais Pock ein Theater mit über 200 Sitzplätzen, ein Logenplatz in diesem Etablissement gehörte übrigens zu den acht Seligkeiten eines Bozner Laubenkönigs.
"Dieses privilegierte Haus hat zu Gottes Ruhm, dem Nächsten zuliebe und der Stadt zur Zierde der Bozner Kaufmann Franz Anton Pock errichtet im Jahre 1759" steht denn auch gut sichtbar an der Außenwand des Palais’ an der Nordseite des Musterplatzes.
Franz Anton Pock liebte Inschriften, wie zwei weitere Medaillons mit Chronogrammen rechts und links vom Haupteingang der Residenz zeigen, der auch mit dem Wappen der Familie Pock, einem aufsteigenden Bock, geziert ist. In den Chronogrammen teilt der stolze Hausbesitzer mit, dass 1765 der spätere Kaiser Josef II. und 1782 Papst Pius VI. hier abgestiegen sind. 1820 und 1905 wählten übrigens zwei weitere Kaiser das Palais Pock als Nachtquartier: Kaiser Franz I. und Kaiser Franz Joseph.
Unter dem mit Fresken zum Thema Fortuna verzierten Deckengewölbe befand sich einst ein Rundgang, um das Glühen des Rosengartens besichtigen zu können.
In das Palais Pock zog 1928 die Versicherungsgesellschaft Riunione Adriatica di Sicurtä di Trieste, kurz RAS, ein.